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Dronninglund 2025

In der Woche vor den Sommerferien startete die Handball-Jugendabteilung mit 4 Teams nach Dronninglund. Dronninglund liegt in Dänemarks Norden, 30km von Aalborg entfernt. Dort findet in jedem Jahr Anfang Juli der Dronninglund Cup statt. Das ist ein internationales Handball-Jugendturnier, an dem über 250 Mannschaften aus ca. 16 Nationen teilnehmen.

Wir nahmen erstmalig wieder nach 8 Jahren Abwesenheit mit unseren Boys 23, Boys 17, Boys 13 und den Girls 17 teil. Alle Schülerinnen und Schüler waren von ihren Schulen beurlaubt worden. Am Samstag, dem 5.7. um 22 Uhr ging es ab Kley los. 2 PKW fuhren aus terminlichen Gründen (u.a. Abifeier und berufliche Tätigkeit) erst Sonntagsmorgens los. Sonntagsmorgens um 8:30 Uhr kamen wir in Dronninglund an. Super war, dass unsere gesamte Gruppe (50 Personen) in einer Schule am Turniergelände untergebracht war. So hatten wir vor und nach den Spielen keine nennenswerten Wege zurückzulegen.

Das Turnier war völlig ausgebucht. Der Platz war deswegen beengt. Wir hatten für die Unterkunft 2 Klassenräume und einen Gang zur Verfügung. Das war zwar etwas beengt, für diese eine Woche aber akzeptabel.Beim Dronninglund-Cup werden an jedem Turniertag ein Frühstück und ein Abendessen angeboten. Die Essen sind sehr reichhaltig und abwechslungsreich, reichen aber bei der körperlichen Belastung der Spielerinnen und Spieler nicht aus. Deswegen haben wir noch zwei weitere kleine Mahlzeiten an jedem Tag zu Mittag und zum Abend zubereitet. Man konnte feststellen, dass gerade zu diesen Tageszeiten der Appetit der Teilnehmer mit der Dauer des Turniers wuchs.

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Wie schon gesagt, wir waren länger nicht mehr in Dänemark gewesen. Dort mussten wir feststellen, dass auf dem Turniergelände Grillen, also eine offene Flamme, zwischenzeitlich verboten worden war. - Grillen der Bratwürstchen und des Hähnchenfleisches mit unserem Grill/unserer Holzkohle war nicht möglich. Wir hatten aber auch eine Kochplatte und eine Pfanne dabei. So bereiteten wir das Fleisch damit zu. Es war zwar etwas umständlich, klappte aber, da nicht alle Teilnehmer gleichzeitig aßen. Toast, Wurst, Käse, Obst und vor allem Mineralwasser hatten wir für die ersten Tage aus Deutschland nach Dänemark transportiert. Insbesondere die Würstchen und das Fleisch lagerten eingefroren in einer Kühlkiste. Ansonsten reichte zur Kühlung eine kleine elektrische Kühlkiste aus. Insbesondere die Getränke wurden in einem Supermarkt in Dronninglund-Zentrum eingekauft. Ein großer Glücksfall war, dass die Familie Bollenberg, Sohn Max spielte in der U13, in der Nähe ihren Urlaub machte. Sie besuchten uns täglich und transportierten mit dem PKW an manchen Tagen 60 2-Liter-Flaschen Wasser und 15 Toast in unsere Räume. Zubereitet wurden unter Mithilfe der Jugendlichen die Mahlzeiten von den älteren Betreuern, Dörte, Britta und Udo Ludwig, sowie Hubert. Neben dem Grillgut hatten wir Waffeln, Nudeln mit Bolognese, Sandwich Toast und Hot Dogs im Angebot. Die zugehörigen Küchengeräte hatten wir dabei.


Unsere Teams spielten jeden Tag jeweils 2 Mal bei einer Spielzeit von 2x15 Minuten. Es war klar, dass man keine großen sportlichen Erfolge haben würde, da unsere Mannschaften für ihre jeweiligen Altersklasse sehr jung waren. Trotzdem gelangten die U17 Mädchen ins A-Turnier, also ins Turnier der besseren Teams. Die U23-Männer, besetzt mit Spielern aus der 1., 2. und 3.Herren, gelangten sogar überraschend ins Endspiel.

Es ging mehr darum, den Zusammenhalt in den Mannschaften zu fördern, ihren Horizont durch den Aufenthalt im Ausland zu erweitern, Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Erlebnisse zu feiern, sei es auf dem Spielfeld, bei außersportlichen Veranstaltungen oder bei Freizeitaktivitäten.


Und das gelang eindrucksvoll. Unsere Teams spielten gegen Mannschaften aus Deutschland, Dänemark, Frankreich, Kanada, Norwegen, Belgien, Brasilien und Taiwan. Jedes Mal musste man sich auf die unterschiedlichsten Techniken und Taktiken der Gegner einstellen und dabei die gegnerischen Spieler mit Respekt behandeln. Zahlreiche gemeinsame Fotos entstanden. Freundschaftliche Kontakte wurden geknüpft. Wichtig für den Zusammenhalt war die gegenseitige Unterstützung unserer Teams.


Höhepunkt des Supports waren die Spiele der U23 um den Turniersieg am vorletzten Turniertag. Im Halbfinale musste unser Team gegen die sehr starken Franzosen von Palente Besancon antreten. Unsere Mannschaft war personell stark geschwächt. Denn Noah und Fabian konnten nicht mitspielen. 2 Minuten vor Ende des Spiels lag unsere Mannschaft mit 2 Toren in Führung. Dann passierte das Unfassbare. Unserer Torhüter erhielt durch einen ungestümen Einsatz vor dem Torkreis bei einem Abfangversuch eines Balles (zu recht) die Rote Karte. Was tun? - Ein Feldspieler musste ins Tor. Es traf Jason. Besancon verwandelte den fälligen 7-Meter erfolgreich, sodass unser Team nur noch mit einem Tor in Führung lag, bei Unterzahl und einem Feldspieler im Tor. Ein Sieg schien in weite Ferne entrückt zu sein. Dann passierte aber das Unglaubliche. Jason wehrte 4 Einschussmöglichkeiten der Franzosen ab, Tim erhöhte auf 11:9. So gelang ein beeindruckender Sieg. Nicht nur unsere Fans waren "aus dem Häuschen". Die gesamte Halle stand "Kopf". Feiernd wurden unsere Spieler aus der Halle geleitet und in der Unterkunft gefeiert.

Danach stand Ausruhen auf dem Programm. Denn abends um 21 Uhr stand noch das Endspiel gegen Dronninglund auf dem Programm. Nach diesem aufreibenden Spiel realistisch gesehen mit weniger als geringen Siegchancen. Denn Dronninglund verfügte über eine volle Auswechselbank und über Spieler, die höher klassig spielten.

In der Zwischenzeit fertigten unsere U17-Jungs ein Plakat mit der Aufschrift "Auf geht´s Oespel; Kämpfen und Siegen" an.

Der Oespeler Block in der Halle war war gegenüber den Dänen weit in Unterzahl. Aber es unterstützten uns andere deutsche und norwegische Zuschauer. Beeindruckend wie sich die Lautstärke und die Gesänge unserer Fans gegenüber dem Heimverein durchsetzten, obwohl unser Team schnell 1:6 in Rückstand geriet. Wer dachte, das Spiel sei gelaufen, irrte sich gewaltig. Körperlich war unsere Mannschaft geschwächt, aber mental voll dabei und vor allem willensstark. Trotz Manndeckung hielt Tim dagegen, Jason konnte am Kreis nur schwer gebremst werden, Linkshänder Jens gelangen Überraschungstore, Sunny war hellwach und Faris, Louis, Benni und Albert hielten dagegen. Torhüter Steven spielte überragend auf. Teilweise hielt er Bälle mit einer Hand. Leider konnte unser Team diese Chancen durch Gegenstöße nicht nutzen, da die Kraft fehlte.


Trotzdem holten wir Tor um Tor auf. Auf einmal stand es 10:10. Wir in Überzahl. Eine Überraschung war im Bereich des Möglichen. Doch dann ein ungenauer Pass, Fußfehler und anschließend noch großes Pech beim Torwurf von Benni, als der Ball den rechten Innenpfosten traf, dann gegen den linken Innenpfosten knallte und anschließend in den Torkreis rollte. Unsere Fans gaben alles. Aber unter diesen Bedingungen war die Niederlage (10:13) nicht mehr vermeidbar.


Nach dem Spiel wurde nur eine Mannschaft gefeiert. Tim wurde als bester Spieler ausgezeichnet. Steven bekam keine Auszeichnung. Aber er war ganz klar bester Torhüter des U23-Turniers!

Unbeschreiblich war, wie unser Team gefeiert wurde. Unsere Unterkunft war voller Leute. Woher alle kamen, war nicht zu ermitteln. Musik auf voller Lautstärke. Nun ja, irgendwann wurde unsere Musikanlage vom Ordnungsdienst einkassiert. Das war aber wegen der Nachtruhe okay so.


Großer Dank an die Trainer der U23- Mannschaft für die professionelle Betreuung: Unser ehemalige Spieler und Jugendtrainer  Max Büchel, der in Aachen studiert und mit dem BTB in Dronninglund weilte, und unser Herrenspieler Jannik Willing, der als Schiedsrichter in Dronninglund tätig war.

Ebenso ein großes Dankeschön an Michael Beste, der dafür sorgte, dass dieses Spiel live nach Deutschland übertragen wurde.


Am nächsten Tag ging es nach dem Aufräumen und der Stärkung durch selbstgemachte Hot Dogs Richtung Heimat. In der späten Nacht kam man wieder in Dortmund-Kley an. Die Eltern warteten schon auf ihre Lieben. Wetten, dass jede(r) das Wochenende verschlief?


Ein Nachtreffen wird es nach den Sommerferien in Kley geben. Interessierte Jugendliche sind mit ihren Eltern im Hinblick auf die Dronninglundfahrt im nächsten Jahr ebenfalls eingeladen.

 

 
 
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